Tagesablauf
Gerade für jüngere Kinder ist ein strukturierter Tagesablauf wichtig.
Ich möchte Ihnen hier kurz ein Beispiel für den Tagesablauf geben.
Sollte Ihr Kind morgens noch sehr verschlafen sein, so können Sie das Kind auch gern in der Nachtwäsche bringen. So sparen Sie Zeit und können den Morgen auch etwas entspannter anfangen.
Zur Zeit treffen die Kinder zwischen 7.00 Uhr und 8.30 Uhr ein.
ca. 7.45 Uhr - Frühstück mit allen bis dahin anwesenden Kindern
ab ca. 9.00/9.30 Uhr bis ca. 11.00 Uhr - spielen, basteln, toben, lesen, raus gehen usw.
11.00 Uhr bis ca. 11.30 Uhr - Mittagessen
anschließend Mittagsruhe ab ca. 11.30 Uhr für die jungen Kinder; ab ca. 12.00 Uhr für die älteren Kinder
Abholung ab 14 Uhr bis 14.30 Uhr
Der Tagesablauf - detailiert -
Der Alltag in der Kindertagespflege soll strukturiert und lebendig sein. Hier fließen die verschiedenen Bildungsbereiche ein. Es ist wichtig, dass die Kinder sich im Tagesablauf orientieren können. Das ist dann möglich, wenn es verlässliche Abläufe gibt, das Kind wiederkehrende Rituale erlebt und es sich auf den nächsten Tagesabschnitt einstellen kann. Damit ist nicht gemeint, dass es einen detaillierten Tagesplan gibt, der täglich minutiös eingehalten wird. Vielmehr geht es darum, dass das Kind eine verlässliche Begrüßungsphase, das Frühstück, das Spiel drinnen und draußen, die Mittagsmahlzeit und die Mittagsruhe in der Kindertagespflege erlebt. Wichtig für meinen Tagesablauf mit den Kindern ist es, dass die drei Säulen der Gesundheit – Ernährung, Entspannung und Bewegung zum Tragen kommt. Der Tagesablauf wird einen bewussten Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Aktivität und Ruhe geben. Die Kinder sollen nicht überreizt aber auch nicht unterfordert werden. Ein exemplarischer Tagesablauf wird etwa so aussehen:
- die Uhrzeiten lege ich hier jetzt bewusst nicht fest, da diese sich danach richten, wann die Kinder gebracht werden -
Bringen – der Vormittag
Bringen und Ankommen der Kinder mit integrierter Freispielphase – ein kurzer Austausch mit den Eltern, wie der Tag mit dem Kind bis dahin war – also in welcher Tagesform sich das Kind befindet, oder über besondere Vorkommnisse vom Vortag oder der Nacht. Die Kinder werden begrüßt und wir gehen gemeinsam ins Zimmer. Die Übergabe erfolgt nach dem geleichen individuellen Ritual, dass sich in der Eingewöhnungsphase ergeben hat. Im Verlauf des Vormittags spiele ich mit den Kindern, wir lesen, malen, schneiden oder kleben und ich werde das gemeinsame Frühstück integrieren. Hier ist es selbstverständlich so, dass wir nicht jeden Tag Alles machen. Wir haben Zeit uns zu einem Morgenkreis für ca. 10 Minuten zusammensetzen. Hier wird gesungen und wir beschäftigen uns mit Finger- oder Singspielen. Wenn wir nach draußen gehen, finden die Kinder dort eine große Wiese für viel Bewegung; einen Sandkasten und Fahrzeuge. Wenn es nicht zu kalt ist, stelle ich eine Wasserbahn und verschiedene Behälter zum Matschen und Experimentieren auf. Ausflüge in den Wald finden zu jeder Jahreszeit statt. Im Sommer können die Kinder dort am Bach spielen.
Das Mittagessen
Während ich das Mittagessen vorbereite haben die Kinder Zeit zum freien Spiel. Die Kinder werden dabei die Gelegenheit bekommen an alltäglichen Handlungen – altersgemäß- teilzunehmen. Tischdecken oder Geschirr in die Spülmaschine bringen, aber auch Salat waschen oder Gemüse putzen. Die Aktivitäten, ebenso wie die Kreisspiele usw. richten sich nach dem Alter der Kinder und der Gruppenzusammensetzung. Ein Tischspruch markiert den Beginn unserer Mahlzeit. Für Kinder kann Essen eine sehr sinnliche Angelegenheit sein. Das Essen wird am gedeckten Tisch eingenommen. Als wichtigen Lernprozess sehe ich hier, dass das Essen mit allen Sinnen erspürt werden kann. So ist es auch erlaubt mit den Händen zu essen und ebenso wird Löffel, Gabel oder auch Messer angeboten, denn das Kleinkind hat das Bestreben „Groß“ zu werden und mit Besteck essen zu wollen. Individuelle Essbedürfnisse werden ernst genommen. Trotzdem lege ich Wert darauf, auch Neues kennen zu lernen. Die Vermittlung von Tischmanieren ist selbstverständlich. Dazu gehört, dass die Kinder so lange am Tisch sitzen, wie sie selbst essen. Die Kinder essen mit meiner Unterstützung so eigenständig wie sie es schaffen. Auch am Ende der Mahlzeit helfen die Kinder so gut wie möglich. Das gemeinsame Zähne putzen schließt unser Mittagsritual ab. Für Eltern, denen es wichtig ist zu erfahren, was und wie viel ihr Kind gegessen hat, können dazu Notizen von mir erhalten. Als Getränk biete ich Wasser und/oder Früchtetee an.
Die Mittagesruhe
Jetzt folgte eine Ruhepause. Alle Kinder, die noch ein Bedürfnis nach Mittagsschlaf haben, schlafen gemeinsam in einem Raum. Hier ist es hilfreich, wenn ich von den Eltern die nötigen Informationen zu Einschlafritualen, Schmusetuch, Schnuller usw. bekomme. Jedem Kind steht ein eigenes Bettchen zur Verfügung. Es wird kein Kind zum Schlafen gezwungen, manchem Kind reicht auch eine kürzere oder längere Ruhephase. Das Schlafbedürfnis des Kindes wird berücksichtigt. Hier richte ich mich gern nach den Vorgaben der Eltern, insbesondere was die Dauer der Mittagsruhe angeht. Die Möglichkeit, das ein Kind in einem Reisebett im Bewegungsraum schläft, besteht außerdem. Kinder, die keinen Mittagsschlaf halten, biete ich im Zimmer Vorlesebücher an. Sollte ein Kind das Schlafbedürfnis zu einer frühen Uhrzeit haben, so werde ich selbstverständlich darauf eingehen.
Der tägliche Abschied
Nach der Mittagsruhe werde ich die Aktivitäten mit den Kindern den entsprechenden Abholzeiten anpassen. Auch wenn Kinder noch keinen ausgeprägten Zeitbegriff haben, so kann die Zeit des Abholens erklärt werden. Auch hier ist der wiederkehrende Rhythmus mit dem Aufräumen des Zimmers ein wichtiges Ritual. So wird den Kindern verdeutlicht, dass es gleich abgeholt wird. Wichtig ist hierbei das Verlässliche Einhalten der vereinbarten Uhrzeit zum Abholen durch die Eltern. Wenn eine andere Person das Kind abholt als gewohnt, muss dies dem Kind unbedingt vorher mitgeteilt werden. Kurzfristige Änderungen sollten mir unbedingt vorher bekannt gemacht werden (am Besten per SMS/Whatsapp), damit ich das Kind und unsere Aktivität entsprechend vorbereiten kann. Jetzt, während der Abholphase, ist die Zeit für „Tür-u. Angelgespräche“ mit den Eltern. Hier kann ein erforderlicher Informationsaustausch über besondere Vorkommnisse oder die Aktivitäten des Tages stattfinden.